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  • Bettina Vanderhaag

Geschäftskommunikation: Duzen, siezen oder Hamburger Sie?

Bei einer erfolgreichen Geschäftskommunikation kommt es nicht nur auf eine präzise Ausdrucksweise und auf ein passendes Vokabular an, sondern auch WIE man Kolleg:innen, Kund:innen oder die Vorgesetzte/den Vorgesetzten anspricht. Wen man am besten siezt, wann man das du anbietet und was die beste Lösung ist, erfährst du hier.


Geschäftskommunikation wird von Land zu Land verschieden definiert; während sich einige Geschäftskunden nach dem dritten Treffen bereits duzen, bestehen andere, jahrelange Kolleg:innen auf das Sie im Arbeitsalltag. Beim Lernen einer Fremdsprache kann das leider schnell Verwirrung stiften oder zu Missverständnissen führen, besonders da diese „Regeln“ unausgesprochen bleiben.


Die Sie-Form ist eine Distanz- oder Höflichkeitsform im Deutschen. Man drückt damit Respekt aus und kann so auch bei Konfliktthemen oder schwierigen Gesprächen höflich und sachlich kommunizieren. Heutzutage kann das Sie jedoch altmodisch oder zu distanziert wirken. Bei einer uneinheitlichen Nutzung des Siezens und Duzens innerhalb eines Unternehmens kann es zu Verwirrungen oder Konflikten kommen.


Im Gegensatz dazu ist die Du-Form besonders in jüngeren Unternehmen und in einigen Branchen (z.B. in der IT) und Bereichen eher an der Tagesordnung. Das Du vermittelt ein „Wir-Gefühl“, schafft Vertrautheit und stärkt den Teamgeist, kann aber auch den Eindruck einer Vertrautheit entstehen lassen, die in der Arbeitswelt womöglich nicht wirklich besteht.


Die deutsche Sprache kennt auch noch eine Zwischenform des reinen Siezens und Duzens – das sogenannte „Hamburger Sie“. Dabei nutzt man bei der Anrede den Vornamen, siezt die Person aber gleichzeitig: „Thomas, können Sie mir bitte die E-Mail weiterleiten?“.


Mit welcher Variante ist man also immer auf der richtigen Seite?

Prinzipiell bietet der Ältere dem Jüngeren das Du an und nicht umgekehrt. In der Praxis ist es in der Geschäftswelt oft so:

  • zunächst siezt man sich und nach einem bestimmten Zeitraum bietet eine Partei das Du an

  • man bekommt dieses angeboten

  • oder man einigt sich gemeinsam auf das Du.

Jedoch macht es keinen guten Eindruck ohne vorherige Rückfrage jede:n Kolleg:in, Kund:in und Vorgesetzte:n zu duzen, denn in der Arbeitswelt gilt, dass nur die hierarchisch höher gestellte Person das Du anbieten kann. Um eventuelle Peinlichkeiten zu vermeiden, klären manche Firmen dies unternehmensweit und kommunizieren es innerhalb der Einarbeitungsphase von neuen Mitarbeiter:innen.


Fazit: Ein Du wird also angeboten oder abgesprochen, ein Sie ist im Zweifel immer die bessere Option.



Literatur:

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